Kerzenherstellung leicht gemacht: Wie du mit einem Kerzenherstellungsset* kreativ wirst
Es gibt kaum etwas Beruhigenderes, als das warme Licht einer selbstgemachten Kerze zu genießen. Wenn du dich schon immer gefragt hast, wie du deine eigenen Kerzen herstellen kannst, bist du hier genau richtig. Mit einem Kerzenherstellungsset kannst du bei der Kerzenherstellung ganz unkompliziert einsteigen. Ich zeige dir Schritt für Schritt, wie es funktioniert – ganz ohne Vorkenntnisse.
Warum selbst Kerzen machen?
Selbst Kerzen zu gießen ist mehr als nur ein DIY-Projekt. Es ist eine Möglichkeit, kreativ zu sein, abzuschalten und am Ende etwas Einzigartiges in den Händen zu halten. Außerdem kannst du bei der eigenen Kerzenherstellung entscheiden, welche Farben, Formen und Düfte deine Kerzen haben sollen – perfekt, um deine Persönlichkeit zum Ausdruck zu bringen.
Das brauchst du für den Start
Ein Kerzenherstellungsset* enthält in der Regel die wichtigsten Materialien:
- Wachs (z. B. Sojawachs oder Paraffin)
- Dochte (meist vorgewachst)
- Farben (Pigmente oder Wachsstifte)
- Duftöle (optional)
- Kerzenformen (z. B. Metall- oder Silikonformen)
- Rührstab und Schmelzbehälter
Zusätzlich brauchst du für die Kerzenherstellung:
- Einen Topf, um das Wachs im Wasserbad zu schmelzen
- Ein Thermometer, um die Temperatur zu überwachen
- Zeitungspapier oder alte Handtücher, um deine Arbeitsfläche zu schützen
Die Wahl des richtigen Wachses: Welche Sorte passt zu dir?
1. Sojawachs
- Herkunft: Pflanzlich, hergestellt aus Sojabohnen.
- Vorteile:
- Nachhaltig und biologisch abbaubar: Umweltfreundlich und ideal für nachhaltige Projekte.
- Sauberer Abbrand: Weniger Rußbildung.
- Perfekt für Duftkerzen: Bindet ätherische Öle gut und gibt den Duft gleichmäßig ab.
- Einfach zu verarbeiten: Niedriger Schmelzpunkt, ideal für Anfänger.
- Nachteile:
- Weniger fest und empfindlicher gegen Brüche.
- Weniger geeignet für sehr detailreiche oder freistehende Formen.
2. Bienenwachs
- Herkunft: Natürlich, von Honigbienen produziert.
- Vorteile:
- Natürlicher, angenehmer Honigduft ohne Zusatzstoffe.
- Sauberer Abbrand und langlebig.
- Luftreinigend: Gibt negative Ionen ab, die die Luftqualität verbessern können.
- Nachteile:
- Teurer als andere Wachse.
- Nicht vegan und daher für bestimmte Zielgruppen ungeeignet.
- Höherer Schmelzpunkt (ca. 62–65 °C), was die Verarbeitung anspruchsvoller macht.
3. Paraffinwachs
- Herkunft: Erdölbasiert, Nebenprodukt der Erdölraffination.
- Vorteile:
- Kostengünstig und vielseitig einsetzbar.
- Hervorragende Farb- und Duftbindung.
- Einfach zu formen, ideal für detailreiche Designs.
- Nachteile:
- Umweltbelastend und nicht nachhaltig.
- Rußbildung und potenzielle Gesundheitsrisiken beim Abbrennen.
- Weniger aromatherapeutische Wirkung, da oft synthetische Düfte verwendet werden.
4. Rapswachs
- Herkunft: Pflanzlich, aus Rapsöl, oft regional produziert.
- Vorteile:
- Nachhaltig und regional verfügbar (kleinerer CO₂-Fußabdruck).
- Gute Duftbindung, ideal für ätherische Öle.
- Biologisch abbaubar und vegan.
- Nachteile:
- Schwieriger zu verarbeiten, da es einen höheren Schmelzpunkt hat.
- Weniger verbreitet, daher manchmal schwieriger erhältlich.
5. Kokoswachs
- Herkunft: Pflanzlich, aus Kokosöl gewonnen.
- Vorteile:
- Luxuriöse Optik und geschmeidige Textur.
- Sehr gute Duftbindung, ideal für ätherische Öle.
- Nachhaltig, da Kokosöl erneuerbar ist.
- Nachteile:
- Teurer als andere Wachssorten.
- Weiche Textur, daher besser für Glaskerzen geeignet.
6. Stearin
- Herkunft: Pflanzlich (Palm- oder Kokosöl) oder tierischen Ursprungs (z. B. aus Rindertalg).
- Vorteile:
- Fest und robust: Ideal für freistehende Kerzen und detailreiche Formen.
- Langer Abbrand: Stearinkerzen brennen langsamer und gleichmäßiger.
- Nachhaltig (bei pflanzlicher Herkunft): Biologisch abbaubar.
- Weniger Rußbildung als Paraffinwachs.
- Nachteile:
- Herkunft beachten: Stearin aus Palmöl kann umweltschädlich sein, wenn es nicht aus nachhaltigem Anbau stammt.
- Teurer als Paraffin.
- Nicht so einfach zu verarbeiten wie Sojawachs.
7. Olivenwachs
- Herkunft: Pflanzlich, aus Olivenöl gewonnen.
- Vorteile:
- Natürliche und vegane Option: Umweltfreundlich und biologisch abbaubar.
- Weicher Schmelz: Gut für Glaskerzen geeignet.
- Duftfreundlich: Ätherische Öle halten sich gut und werden langsam freigesetzt.
- Luxuriös: Hochwertige Optik und angenehmer Glanz.
- Nachteile:
- Seltene Verfügbarkeit: Weniger verbreitet und oft teurer.
- Weiche Konsistenz: Nicht ideal für freistehende Kerzen.
- Längere Aushärtezeit im Vergleich zu härteren Wachsen wie Stearin.
Welche Wachssorte passt zu deinem Projekt der Kerzenherstellung?
- Für Duftkerzen: Sojawachs, Kokoswachs oder Olivenwachs, da sie ätherische Öle gut aufnehmen und langsam freisetzen.
- Für filigrane oder freistehende Kerzen: Stearin oder Paraffin, da sie fester sind und detaillierte Formen ermöglichen.
- Für nachhaltige Projekte: Sojawachs, Rapswachs, Olivenwachs oder pflanzliches Stearin.
- Für Anfänger: Sojawachs oder Paraffin, da sie leicht zu verarbeiten sind.
Mein Tipp für Einsteiger bei der Kerzenherstellung
Für dein erstes Kerzenprojekt eignet sich eine Mischung aus Sojawachs und einem kleinen Anteil Stearin, um die Kerzen stabiler zu machen. So kombinierst du die einfache Verarbeitung von Soja mit der Festigkeit von Stearin – ideal für Glaskerzen oder robuste Stumpenkerzen.
Spezialisierung: Die Kunst der Duftkerzen: Mit ätherischen Ölen natürliche Wohlfühlkerzen herstellen
Kerzen mit ätherischen Ölen sind mehr als nur eine Lichtquelle – sie verbinden Atmosphäre mit Aromatherapie und machen dein Zuhause zu einem Ort der Ruhe und Erholung. Doch die Qualität der ätherischen Öle ist entscheidend, wenn du das Beste aus deinen Kerzen herausholen möchtest. Hier erfährst du, worauf du achten solltest und wie du Schritt für Schritt vorgehst.
Warum ätherische Öle?
Ätherische Öle sind die Essenz von Pflanzen und bieten eine Vielzahl von Vorteilen:
- Natürliche Düfte: Sie enthalten keine synthetischen Zusatzstoffe und verströmen authentische, angenehme Aromen.
- Aromatherapeutische Wirkung: Je nach Öl können sie entspannen (Lavendel), Energie spenden (Bergamotte) oder die Konzentration fördern (Rosmarin).
- Nachhaltig und gesund: Hochwertige ätherische Öle sind frei von chemischen Schadstoffen, was sie zu einer umweltfreundlichen und gesundheitsbewussten Wahl macht.
Die Bedeutung hochwertiger ätherischer Öle
Nicht jedes ätherische Öl ist gleich. Minderwertige Öle können synthetische Zusätze oder Lösungsmittel enthalten, die beim Abbrennen der Kerze gesundheitsschädlich sein können. Achte auf folgende Punkte bei der Auswahl:
- 100 % naturreines Öl: Auf der Verpackung sollte explizit „100 % naturrein“ oder „ätherisches Öl“ stehen.
- Botanischer Name: Ein seriöser Anbieter gibt immer den lateinischen Namen der Pflanze an, z. B. Lavandula angustifolia für Lavendel.
- Herkunft und Anbau: Bio-zertifizierte Öle garantieren einen Anbau ohne Pestizide und chemische Dünger.
- Preisspanne: Sehr günstige Öle sind oft verdünnt oder synthetisch. Hochwertige Öle haben ihren Preis, aber es lohnt sich.
Schritt-für-Schritt: Duftkerzen mit ätherischen Ölen herstellen
- Wachs auswählen und vorbereiten
Pflanzliche Wachse wie Soja- oder Kokoswachs eignen sich hervorragend für Duftkerzen, da sie ätherische Öle gut aufnehmen. Schmelze das Wachs im Wasserbad und lass es auf 50–55 °C abkühlen, bevor du die ätherischen Öle hinzufügst. - Ätherische Öle hinzufügen
- Wähle die Öle basierend auf der gewünschten Wirkung:
- Entspannung: Lavendel, Vanille, Kamille
- Energie: Mandarine, Bergamotte, Zitronengras
- Wohlbefinden: Rosmarin, Eukalyptus, Ylang-Ylang
- Dosierung: Verwende etwa 6–10 Tropfen ätherisches Öl pro 100 g Wachs. Für stärkere Düfte kannst du die Menge leicht erhöhen. Rühre das Öl vorsichtig in das Wachs ein, um die Duftstoffe gleichmäßig zu verteilen.
- Wähle die Öle basierend auf der gewünschten Wirkung:
- Docht platzieren
Platziere den Docht in der Kerzenform oder dem Glas und fixiere ihn mit einem Holzstab oder Dochtaufkleber. Achte darauf, dass er in der Mitte bleibt. - Wachs gießen
Gieße das Wachs langsam in die vorbereitete Form. Vermeide, dass Luftblasen entstehen, indem du ruhig und gleichmäßig arbeitest. Lass die Kerze bei Raumtemperatur aushärten. - Kerze ruhen lassen
Lasse die Kerze mindestens 24 Stunden ruhen, bevor du sie anzündest. Dies gibt dem Wachs und den ätherischen Ölen Zeit, sich vollständig zu verbinden.
Tipps für den perfekten Duft
- Duftkombinationen: Kombiniere ätherische Öle für ein einzigartiges Aroma. Zum Beispiel:
- Beruhigend: Lavendel + Vanille
- Belebend: Bergamotte + Mandarine
- Frisch: Rosmarin + Zitrone
- Dosierung anpassen: Ätherische Öle haben oft unterschiedliche Intensitäten. Zitrusdüfte sind meist leichter und benötigen mehr Tropfen, während Lavendel und Rosmarin intensiver sind.
Warum die Qualität den Unterschied macht
Hochwertige ätherische Öle brennen gleichmäßiger und entfalten einen authentischen Duft, der nicht aufdringlich ist. Billige, synthetische Duftöle können gesundheitsschädliche Stoffe freisetzen, die die Luftqualität verschlechtern. Zudem verlieren synthetische Öle ihren Duft oft schneller, was die Freude an deiner Kerze trübt.
Mein Tipp für dich
Beginne mit einem Klassiker wie Lavendel oder einer Zitrusmischung. Diese Düfte sind vielseitig, angenehm und für fast jeden Anlass geeignet. Investiere in ein kleines Sortiment hochwertiger ätherischer Öle – du wirst den Unterschied in der Qualität deiner Kerzen deutlich spüren.
Benötigte Produkte für die Kerzenherstellung:
Grundlegendes Zubehör:
- Wachs (z. B. Sojawachs oder andere pflanzliche Wachse, s. Auflistung oben)
- Dochte (vorgewachst, passend zur Größe der Kerze)
- Farbstoffe (Pigmente oder Wachsstifte für individuelle Designs)
- Duftöle (synthetisch, falls nicht mit ätherischen Ölen gearbeitet wird)
- Ätherische Öle:
- Hochwertig und naturrein (z. B. Lavendel, Bergamotte, Vanille)
- Bio-zertifiziert für maximale Reinheit
- Thermometer:
- Zur Temperaturkontrolle des geschmolzenen Wachses (50–55 °C für ätherische Öle)
- Kerzenformen (z. B. Silikon- oder Metallformen)
- Schmelzbehälter (hitzebeständig, geeignet für das Wasserbad)
- Rührstäbchen (zum gleichmäßigen Mischen von Wachs, Farbe und Duft)
- Schutzmaterialien:
- Schere:
- Zum Kürzen des Dochtes nach dem Aushärten der Kerze
- Schere:
- Kleber oder Dochtaufkleber:
- Zur Befestigung des Dochtes in der Mitte der Form
- Messbecher oder Waage:
- Zum genauen Abmessen des Wachses und der ätherischen Öle
Optionale Produkte für die Veredelung:
- Dekorative Elemente:
- Trockenblumen, Glitzer oder spezielle Wachsmotive
- Verpackungsmaterial:
- Geschenkschachteln, Stoffbänder oder Etiketten für selbstgemachte Geschenke
Diese Liste stellt sicher, dass du alle nötigen Materialien griffbereit hast, um erfolgreich Kerzen herzustellen – sowohl für einfache DIY-Kerzen als auch für hochwertige Duftkerzen mit ätherischen Ölen.
Einkaufsliste:
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