Ätherische Öle für mehr Entspannung und Gelassenheit

5 Ätherische Öle gegen Stress

Entspannen in der dunklen Jahreszeit: Wie Aromatherapie Dir helfen kann

Heute hat sich bei uns endlich mal kurz die Sonne blicken lassen. Der Wetterbericht verheißt aber bereits: Regen, Kälte, bewölkter Himmel und viel Wind, November eben. Merkwürdig ist, dass genau in diese dunkle, trübe Zeit jede Menge Deadlines fallen. Zum Ende des Jahres scheinen alle ihre Schreibtische freibekommen zu wollen. Als würde es nach dem 31. Dezember keinen neuen Tag mehr geben.

Kennst Du auch das Gefühl, wenn die Tage kürzer werden, wird die Aufgabenliste immer länger?

Eigentlich müssten wir biorhythmisch gerade auf Winterruhe umschalten. Stattdessen beginnen zu den ganzen Endjahres-Deadlines, die Weihnachtspflichtveranstaltungen und Termine. Zwischen beruflichem Stress, familiären Verpflichtungen und dem Alltag bleibt oft kaum Zeit zum Verschnaufen. Sich einfach mal dem Bedürfnis nach Winterruhe hinzugeben, ist irgendwie nicht angesagt. Dabei ist es gerade in der dunklen Jahreszeit, wenn die Sonne seltener scheint und der Winterblues anklopft, so wichtig einen Moment innezuhalten und wieder aufzutanken.

Aromatherapie mit hochwertigen ätherischen Ölen bringt Ruhe, Gelassenheit und gute Stimmung

Die Kombination aus dem Effekt des Kerzenscheins in einer Aromalampe (hier ist unser Artikel zu der Wirkung von Kerzenschein auf die Psyche) und der Wirkung von ätherischen Ölen ist ganz wunderbar entspannend. Es gibt aber noch weitere Anwendungsmöglichkeiten der duftenden ätherischen Ölen z.B. bei Wellness-Anwendungen und zur Hautpflege.

Mit Düften wie Bergamotte, Vanille oder Mandarine kannst Du nicht nur Stress abbauen, sondern auch ein Stück Wärme und Geborgenheit in Deinen Alltag holen.

Aber wie ist es möglich, dass Düfte Dir helfen können, durch diese herausfordernde Zeit zu kommen?

Die Wirkung ätherischer Öle über die Schleimhaut

Ätherische Öle können über verschiedene Wege in den Körper gelangen und dort ihre Wirkung entfalten. Eine besonders effektive und nebenwirkungsarme Aufnahmeform ist die Inhalation über die Schleimhaut der Nase. Beim Einatmen der Duftmoleküle gelangen diese über die Schleimhaut der Nase und der Atemwege schnell ins Blut und erreichen dann das Gehirn. Ätherische Öle enthalten komplexe Mischungen biochemischer Verbindungen. Einige dieser Moleküle, wie Ester, Monoterpene und Aldehyde, beeinflussen das zentrale Nervensystem über die Schleimhaut und haben so z.B. eine beruhigende, stimmungsaufhellende oder entspannende Wirkung.

Was sind ätherische Öle?

Ätherische Öle sind hochkonzentrierte, flüchtige Pflanzenextrakte, die aus Blüten, Blättern, Schalen, Wurzeln oder anderen Pflanzenteilen gewonnen werden. Sie entstehen durch Methoden wie Wasserdampfdestillation oder Kaltpressung. Jeder einzelne Tropfen enthält die pure Pflanzenpower in Form der charakteristischen Duft- und Wirkstoffe der jeweiligen Pflanze. Die Anwendungsmöglichkeiten der ätherischen Öle in Aromatherapie, Kosmetik und Wellness sind vielfältig.

Die Wasserdampfdestillation ist eine Methode zur Gewinnung ätherischer Öle. Dabei wird Wasser in einem Kessel erhitzt, um Dampf zu erzeugen. Dieser Dampf strömt durch ein Gefäß mit Pflanzenmaterial, wodurch die darin enthaltenen ätherischen Öle freigesetzt werden. Der Dampf und die Öle werden dann in einem Kondensator abgekühlt, wodurch sie wieder flüssig werden. Das Gemisch aus Wasser und Öl wird in einem Sammelgefäß aufgefangen, wo sich das leichtere Öl vom Wasser (Hydrolat) absetzt und getrennt werden kann.

Die Rolle des Geruchssinns und des limbischen Systems

Die Moleküle ätherischer Öle stimulieren den Geruchssinn und aktivieren direkt das limbische System, das für Emotionen, Gedächtnis und Stressverarbeitung zuständig ist. Diese Verbindung zwischen Riechorgan und Hirnarealen ermöglicht es den ätherischen Ölen, direkt auf psychische und emotionale Zustände einzuwirken. Lavendel, Bergamotte und ähnliche Öle können so eine beruhigende Wirkung entfalten, die sich sowohl auf den Körper als auch auf die Psyche auswirkt.

Schnelle und sanfte Wirkung der ätherischen Öle über die Schleimhaut

Die Nasenschleimhaut ist besonders durchlässig, sodass ätherische Öle, die inhaliert werden, schneller aufgenommen werden als bei äußerlicher Anwendung. Dadurch erreichen sie das zentrale Nervensystem und wirken oft binnen weniger Minuten.

Einfluss auf das vegetative Nervensystem – Ätherische Öle gegen Stress

Die Wirksamkeit von Aromatherapie gegen Stress wird durch zahlreiche wissenschaftliche Studien gestützt. Bestimmte ätherische Öle beruhigen das vegetative Nervensystem und können Stresshormone wie Cortisol senken.

Eine sehr interessante Meta-Analyse zu beruflichem Stress ergab, dass Aromatherapie in Pflegeberufen zu einer messbaren Reduktion von Stress und einer Verbesserung des Wohlbefindens beiträgt. Besonders effektiv ist die Kombination von Inhalation und Massage mit ätherischen Ölen (PubMed, 2016).

Aus meiner eigenen Praxis kann ich das nur bestätigen. Wenn ich meine Patienten mit meinem selbst hergestellten Massageöl mit ätherischen Ölen massiert habe, trat im Vergleich zur behandlung mit neutralem Massageöl binnen kurzer Behandlungszeit eine nachhaltigere Entspannung der Muskulatur und allgemeines Wohlbefinden ein.

Allgemeine Anwendung und Dosierung Ätherischer Öle

Ätherische Öle, als hochkonzentrierte Wirkstoffessenzen aus der Pflanze, sollten immer verdünnt verwendet werden, um Hautreizungen und Überdosierungen zu vermeiden.

Eine sichere Dosierung beträgt in der Regel 2–3 Tropfen pro 10 ml Trägeröl für die Hautanwendung oder 3–5 Tropfen in einem Diffuser für die Raumbeduftung. Nicht alle Öle sind für empfindliche Personen, Allergiker, Schwangere, Babys und Kinder oder Menschen mit bestimmten Erkrankungen geeignet.

Wenn Du tiefer in das Thema einsteigen möchtest empfehle ich Dir gute Fachliteratur oder einen entsprechenden Kurs zu besuchen. Für den Hausgebrauch stelle ich Dir hier gut verträgliche ätherische Öle vor:

5 Ätherische Öle für mehr Entspannung, gute Laune und Gelassenheit

Hier stell ich Dir unsere 5 Lieblingsdüfte gegen Stress vor:

Bergamotte (Citrus bergamia)

Die Bergamotte-Frucht (Citrus bergamia) gehört zur Familie der Rutaceae und wird als Zitrusfrucht klassifiziert. Sie ist optisch einer kleinen Orange ähnlich, besitzt jedoch eine charakteristische gelb-grüne Farbe, die an eine unreife Zitrone erinnert.

Das Aroma der Bergamotte würde ich als einzigartig zitrusfrisch-blumig beschreiben. Bekannt ist das Bergamotte Aroma bei uns vor Allem durch den Earl-Grey Tee, der mit Bergamotte Öl aromatisiert wird. Es ist milder als andere Zitrusdüfte und hat einen subtil süßlichen Charakter.

Die Herkunft, Ernte und Verarbeitung von Bergamotte

Die Bergamotte stammt ursprünglich aus Süditalien, insbesondere aus der Region Kalabrien, die noch immer mit 80% der weltweiten Produktion, der Hauptproduzent ist . Neben Italien wird Bergamotte in kleineren Mengen in der Elfenbeinküste, der Türkei und in Argentinien angebaut. Die Frucht ist genetisch eng verwandt mit Zitronen und Bitterorangen, jedoch einzigartig durch ihr aromatisches Öl. Die Früchte der Bergamotte werden im Winter geerntet, typischerweise von November bis Januar. Das Öl wird durch Kaltpressung der Schalen gewonnen, was ein besonders hochwertiges ätherisches Öl ergibt.

Inhaltstoffe des Ätherischen Öls

Bergamotte enthält eine hohe Konzentration an Linalylacetat und Limonen, die beruhigend und angstlösend wirken können. Diese Verbindungen aktivieren Rezeptoren im limbischen System, wodurch Stress und Unruhe reduziert werden können. Studien zeigen, dass Bergamotte die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol senken und eine entspannte, optimistische Stimmung fördern kann.

Anwendung

Die Inhalation von Bergamotte-Öl kann nachweislich die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol reduzieren. Gleichzeitig fördert es Entspannung und hebt die Stimmung. Diese Effekte wurden in einer Studie von Frontiers in Psychology beschrieben, bei der Teilnehmer weniger Stresssymptome nach der Anwendung berichteten (Frontiers in Psychology, 2017).

Bei der äußerlichen Anwendung ist die phototoxische Wirkung zu beachten. Aufgrund des enthaltenen Bergaptens kann Bergamotte bei direkter Sonneneinstrahlung Hautreizungen verursachen. Daher sollte nach der Anwendung für 12 Stunden die Sonne zu meiden oder ein bergaptenfreies Öl für äußerliche Anwendungen verwendet werden.

Ylang-Ylang (Cananga odorata) 

Das ätherische Öl aus den Blüten des Ylang-Ylang-Baumes hat einen intensiven, exotisch süßen Duft. Der Ylang-Ylang-Baum wächst sehr schnell und erreicht eine Höhe von bis zu 20 Metern.

Die Herkunft, Ernte und Verarbeitung der Ylang-Ylang Blüten

Der Ylang-Ylang-Baum (Cananga odorata) ist in tropischen Regionen heimisch, vor allem in Südostasien und auf Inseln des Indischen Ozeans. Für die Ernte wird der Baum oft zurückgeschnitten, um die Blüten leichter erreichen zu können. Die sternförmigen gelben Blüten blühen das ganze Jahr über, wobei sie nachts den stärksten Duft entwickeln – daher werden sie oft frühmorgens geerntet.

Das Öl wird durch Wasserdampfdestillation der Blüten gewonnen. Dabei gibt es verschiedene Qualitätsstufen. Das bei der ersten Destillation gewonnen Öl, deklariert als „Extra“ ist besonders hochwertig und wird für Parfums verwendet. Das Öl der Grade 1 bis 3 entsteht bei den folgenden Destillationsstufen, es zeichnet sich durch etwas leichteren Duft aus und ist ideal für die Aromatherapie.

Inhaltstoffe des ätherischen Ylang-Ylang Öls und seine Wirkung

Die im Ylang-Ylang Öl enthaltenen Wirkstoffe Linalool und Geranylacetat regulieren das zentrale Nervensystem und fördern die Ausschüttung von Serotonin, was zu Entspannung und besserer Laune beiträgt. Farnesol und Benzylbenzoat schützen die Haut und fördern ihre Regeneration, diese Stoffe haben eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung. Das Zusammenspiel der Inhaltsstoffe macht Ylang-Ylang-Öl zu einem effektiven Mittel, um Stress und innere Unruhe zu reduzieren. Sein Duft hebt die Stimmung, lindert Nervosität und kann depressive Verstimmungen ausgleichen. Ylang-Ylang ist bekannt für seine Fähigkeit, emotionale Spannungen zu lösen und ein Gefühl von Frieden und Gelassenheit zu fördern. Laut einer Studie im Journal of Exercise Rehabilitation senkt es nachweislich den Blutdruck und wirkt beruhigend auf das Nervensystem (Journal of Exercise Rehabilitation, 2018).

Anwendung und Warnhinweise für Ylang-Ylang Öl

Ylang-Ylang-Öl wird in der Aromatherapie vielseitig eingesetzt. Einige Tropfen im Diffuser oder einer Aromalampe schaffen eine entspannende Atmosphäre. Das verdünnte Öl in Trägerölen (z. B. Mandel- oder Kokosöl) ideal für Massagen ist, um Verspannungen zu lösen. Ein paar Tropfen im Badewasser fördern Ruhe und Harmonie, und in der Haarpflege stärkt es das Haar und verleiht Glanz.

Das Öl ist sehr stark duftend und sollte wirklich sehr sparsam verwendet werden um seine positive Wirkung zu entfalten. Eine Überdosierung könnte Kopfschmerzen oder Übelkeit verursachen. Es ist wichtig, Ylang-Ylang-Öl vor der Anwendung auf der Haut mit einem hochwertigen Trägeröl zu verdünnen, um Hautreizungen zu vermeiden. Schwangere, Stillende und Menschen mit empfindlicher Haut sollten vor der Nutzung von Ylang-Ylang einen Arzt oder Aromatherapeuten konsultieren. Zudem sollte das Öl nicht über längere Zeit in hohen Konzentrationen eingeatmet werden, da es bei empfindlichen Menschen Schwindel auslösen kann.

Mandarine (Citrus reticulata)

Mandarinenöl, gewonnen aus den Schalen der Mandarinenfrucht (Citrus reticulata), gehört zu den beliebtesten ätherischen Ölen. Sein süßer, frischer und gleichzeitig beruhigender Duft macht es zu einem vielseitigen Begleiter in der Aromatherapie. Ich liebe das ätherische Mandarinen Öl sehr, da es sich mit vielen anderen Düften harmonisch mischen lässt und das Gefühl von Wärme und Sonne in die Räume zaubert. Mandarinenöl ist ein sehr wichtiger Bestandteil meiner Massageöle und Raumsprays.

Herkunft, Ernte und Gewinnung des ätherischen Öls der Mandarine

Ursprünglich stammt die Mandarine aus Südostasien und China, wo sie seit Jahrhunderten als Symbol für Glück und Wohlstand geschätzt wird. Heute wird sie weltweit in subtropischen und mediterranen Regionen angebaut, insbesondere in Italien, Spanien, Brasilien und Marokko. Mandarinen gehören zur Familie der Rutaceae (Rautengewächse) und sind für ihren süßen Geschmack und ihre leuchtend orange Farbe bekannt.

Die Früchte werden im Herbst und Winter geerntet, wenn sie vollständig gereift sind und die Schalen ihren höchsten Gehalt an ätherischen Ölen aufweisen. Das ätherische Öl wird durch Kaltpressung der Schalen gewonnen. Dieses Verfahren bewahrt die frischen, fruchtigen Duftnoten der Mandarine und sorgt für ein hochwertiges Endprodukt. Es werden etwa 1.000 Mandarinen benötigt, um 1 Liter ätherisches Öl zu produzieren.

Die Wirkung des ätherischen Mandarinen Öls

Mandarinenöl ist für seine sanfte Wirkung bekannt und eignet sich hervorragend, um Stress und Nervosität zu lindern. Mit seinem heiteren und warmen Duft und den hochwertigen Inhaltsstoffen hebt es die Stimmung und fördert ein Gefühl von Leichtigkeit. Durch seine antiseptischen und entzündungshemmenden Eigenschaften hilft es bei der Pflege unreiner Haut.

Der Hauptbestandteil ist Limonen, das mit 65–75 % den größten Anteil ausmacht und für die frischen, zitrusartigen Duftnoten sorgt. Limonen wirkt stimmungsaufhellend, antibakteriell und entzündungshemmend. Ein weiterer wichtiger Wirkstoff ist Gamma-Terpinen, das mit antioxidativen Eigenschaften punktet und reinigend auf Haut und Luft wirkt. Myrcen und Beta-Pinen ergänzen die Zusammensetzung mit beruhigenden und belebenden Eigenschaften, die Spannungen lösen und eine desinfizierende Wirkung entfalten können.

Eine Analyse der Anwendung von Zitrusdüften hat die stimmungsaufhellende Eigenschaften des Mandarinenöls bestätigt und seine entspannenden und schlaffördernden Effekte hervorgehoben (Neurolaunch, 2024).

Anwendung und Warnhinweise

Mandarinenöl kann die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen. Nach der Anwendung auf der Haut sollte für 12 Stunden direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden. Das Öl sollte, wie alle ätherischen Öle, stets mit einem Trägeröl verdünnt werden, um Hautreizungen zu vermeiden. Schwangere und Stillende sollten vor der Anwendung Rücksprache mit einem Arzt halten. Da das Öl anfällig für Oxidation ist, sollte es dunkel und kühl gelagert werden, um seine Qualität zu bewahren.

Lavendelöl (Lavandula angustifolia)

Lavendelöl (Lavandula angustifolia) zählt zu den bekanntesten ätherischen Ölen. Es wird für seine beruhigenden und vielseitigen Eigenschaften geschätzt und gilt als Klassiker in der Aromatherapie. Ich persönlich mag den puren Lavendel Duft nicht so gerne, aber die Wirkung ist großartig. In Mischungen mit anderen ätherischen Ölen entstehen ganz eigene Duftnuancen, die dann auch für Lavendelduft-Muffel wieder wunderbar duften.

Herkunft, Eigenschaften, Ernte und Verarbeitung des Lavendelöls

Der echte Lavendel stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und wird heute weltweit angebaut. Besonders bekannt sind die Anbaugebiete in Südfrankreich (Provence), Bulgarien, Spanien und Italien. Die Pflanze gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und gedeiht bevorzugt in sonnigen, trockenen Regionen mit gut durchlässigen Böden. Im Garten ist Lavendel ein schöner, duftender Hingucker und ein Magnet für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Unser Lavendel war diesen Sommer über und über mit Schmetterlingen bedeckt, wie Du oben auf dem Foto sehen kannst. Gleichzeitig wird er aber von Motten und Mücken gemieden.

Die Lavendelblüten werden im Hochsommer geerntet, typischerweise von Juli bis August, wenn der Gehalt an ätherischem Öl am höchsten ist.

Das ätherische Öl wird durch Wasserdampfdestillation der Blüten gewonnen. Für 1 Liter Lavendelöl werden etwa 120–150 kg Lavendelblüten benötigt. Die Qualität des Öls hängt stark von der Sorte, dem Standort und der Erntezeit ab.

Wirkung und Wirkstoffe des Lavendelöls

Lavendel ist eines der bekanntesten ätherischen Öle zur Entspannung und Stressreduktion. Der hohe Anteil an Linalool und Linalylacetat wirkt beruhigend auf das Nervensystem. Diese chemischen Verbindungen beeinflussen das limbische System und sorgen für eine Senkung des Cortisolspiegels, was zu einem Zustand tiefer Entspannung führen kann. Lavendelöl fördert einen erholsamen Schlaf. Es hilft bei Unruhe, Nervosität und Angstgefühlen. Seine antiseptischen und entzündungshemmenden Eigenschaften machen es ideal zur Behandlung von kleinen Wunden, Insektenstichen und Hautirritationen. Es kann mit seinem geringen Wirkstoffanteil an Campher auch Muskelverspannungen lösen und Kopfschmerzen lindern.

In einer randomisierten, kontrollierten Studie wurde gezeigt, dass Lavendelöl die Herzfrequenz senken und den Blutdruck stabilisieren kann. Es reduziert Stress und fördert das Wohlbefinden, insbesondere bei beruflich belasteten Menschen. Quelle: International Journal of Psychiatry in Clinical Practice.

Anwendung und Warnhinweise

Lavendelöl ist gut verträglich, sollte jedoch ebenfalls nicht unverdünnt großflächig auf der Haut angewendet werden. Vor der Anwendung auf der Haut sollte ein Hauttest erfolgen, um allergische Reaktionen auszuschließen. In der Schwangerschaft sollte Lavendelöl nur nach Rücksprache mit einem Arzt angewendet werden. Lavendelöl ist für Kinder geeignet, jedoch in geringerer Dosierung, es genügen maximal 1–2 Tropfen im Diffuser oder einer Aromalampe.

Lavendelöl mit seinem blumigen Duft und seiner sanften Wirkung ist ein vielseitiges ätherisches Öl, das Entspannung, Wohlbefinden und natürliche Pflege vereint.

Vanille (Vanilla planifolia)

Vanilleöl wird wegen seines warmen, süßen Aromas und seiner beruhigenden Eigenschaften geschätzt. Es verleiht der Aromatherapie einen Hauch von Geborgenheit und findet vielseitige Anwendung in Wellness- und Hautpflegeprodukten. Vanille schafft eine mütterliche, liebevolle Atmosphäre und reaktiviert dieses umsorgte Gefühl von Urvertrauen, welches uns im Laufe des Lebens und mit zunehmenden Erfahrungen immer mehr verloren geht.

Herkunft der Vanilepflanze, Ernte und Verarbeitung des ätherischen Öls

Die Vanillepflanze stammt ursprünglich aus Mittelamerika und Mexiko. Den Totonaken galt sie als heilige Pflanze wurde. Sie wird heutzutage vor allem auf Madagaskar, den Komoren, Réunion und in Teilen Indonesiens kultiviert.

Vanille gehört zur Familie der Orchideen (Orchidaceae) und ist eine der wenigen essbaren Orchideenarten. Die langen, schotenartigen Kapseln enthalten die aromatischen Vanillekristalle.

Meist wird die Vanille in Handarbeit angebaut, da die Bestäubung der Blüten manuell erfolgt. Die grünen Schoten werden geerntet, bevor sie vollständig reif sind. Anschließend müssen diese über mehrere Monate fermentiert werden um das charakteristische Aroma zu entwickeln.

Ätherisches Vanilleöl wird durch Extraktion mit Lösungsmitteln oder CO₂ gewonnen, da die Schoten zu wenig ätherisches Öl für eine Destillation enthalten. Dies führt zu einem Vanille-Absolue oder einem CO₂-Extrakt, das hochkonzentriert und reich an Aromen ist. Für 1 kg Vanilleöl sind bis zu 100 kg Vanilleschoten erforderlich, daher handelt es sich um eines der wertvollsten ätherischen Öle.

Die Wirkung des Vanilleöls

Der Hauptinhaltstoff des Vanilleöls ist Vanillin. Vanillin wirkt auf das limbische System und fördert die Ausschüttung von Serotonin. Der süße Duft der Vanille kann depressive Verstimmungen lindern und ein Gefühl von Geborgenheit fördern.

Vanillin kommt auch natürlicherweise in der Muttermilch vor, was möglicherweise erklärt, warum der Duft von Vanille als besonders beruhigend und wohltuend empfunden wird. Es aktiviert das limbische System im Gehirn, das mit Emotionen und Wohlbefinden verbunden ist, und fördert dadurch ein Gefühl von Entspannung. Übrigens, ist Vanillin auch in Schokolade enthalten, eine mögliche Erklärung, warum sowohl Vanille als auch Schokolade oft mit Trost und Geborgenheit assoziiert werden.

In Körperpflegeprodukten schützt die Haut vor freien Radikalen und unterstützt die Regeneration.

Anwendung und Warnhinweise

Einige Tropfen Vanilleöl im Diffuser oder der Aromalampe schaffen eine entspannte, wohltuende Atmosphäre. In Kombination mit anderen ätherischen Ölen entsteht ein harmonischer, wärmender Duft.

Mit einem hochwertigen Trägeröl verdünnt, eignet sich Vanilleöl für eine beruhigende Massage, die Körper und Geist entspannt.

Vanilleöl kann in Cremes und Seren gemischt werden, um die Haut zu pflegen und ein angenehmes Aroma zu hinterlassen.

Vanilleöl ist hochkonzentriert und sollte, ebenfalls wie alle ätherischen Öle vor der Anwendung auf der Haut immer mit einem Trägeröl verdünnt werden. Menschen mit empfindlicher Haut oder Vanilleallergien sollten das Öl vorsichtig anwenden und vorab einen Patch-Test durchführen. Vanilleöl sollte dunkel und kühl gelagert werden, da es empfindlich gegenüber Licht und Wärme ist. Schwangere und Stillende sollten vor der Anwendung Rücksprache mit einem Arzt halten.

Das ätherische Öl der Vanille ist mit seiner beruhigenden Wirkung und seinem unvergleichlich süßen Duft wie eine liebevolle Umarmung an grauen kalten Tagen und eine ideale Wahl, um Stress abzubauen und Wohlbefinden und Geborgenheit an grauen Tagen zu empfinden.

Ätherische Öle sind eine sanfte Unterstützung gegen Stress in der dunklen Jahreszeit

Dies ist nur ein kleiner Einblick in die wundervolle Wirksamkeit der ätherischen Öle. Ich wünsche Dir viele entspannte Momente um gut durch die dunklen Tage zu kommen. Ob die frische und stimmungsaufhellende Bergamotte, die süße Geborgenheit der Vanille, die sanfte Heiterkeit der Mandarine, die beruhigende Kraft des Lavendels oder die exotische Harmonie des Ylang-Ylang – jedes dieser Öle bringt seine ganz eigenen Stärken mit, um den Alltag zu erleichtern.

Quellen und Buchempfehlungen zum Thema:

Praxis Aromatherapie von Monika Werner und Ruth von Braunschweig*

Aromatherapie für Pflege- und Heilberufe: Kursbuch für Ausbildung und Praxis von Eliane Zimmermann*

Aromapraxis für Pflege- und Heilberufe: 20 ätherische Öle für über 150 Indikationen von Eliane Zimmermann*

Aromapflege – Praktische Aromatherapie für den Pflege- und Familienalltag von Ingeborg Stadelmann*

Ist schon etwas älter, aber ich mag es immer noch 😉 Himmlische Düfte. Das große Buch der Aromatherapie. Duftöle – Wirkung, Anwendung, wichtigste Essenzen: Das grosse Buch der Aromatherapie von Susanne Fischer-Rizzi und Peter Ebenhoch*

Ätherische Öle und Zubehör:

Ätherisches Öl Ylang extra supérieur bio 5 ml*

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Um die Ätherischen Öle für die Inhalation zu nutzen, benötigst Du einen Vernebler, z.B.:

Aroma Vernebler – elektrische Duftlampe, Diffuser, Raumduft – Aromatherapie *

oder eine Aromalampe, z.B.:

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Viel Freude und gelassene Augenblicke mit Aromatherapie!

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